Mehr als 30 Jahre setzte sich Hedwig Diers ehrenamtlich für die Weiterentwicklung und die Zukunft des Landfrauenverbandes ein.
Geboren und aufgewachsen ist Hedwig Tönnissen auf dem elterlichen Hof in Wadersloh. Nach dem Studium arbeitete sie für kurze Zeit an der Landwirtschaftskammer in Münster, später dann als Lehrerin an der Berufsschule für Hauswirtschaft in Elsfleth (an der Weser). 1961 kehrte sie in die Heimat zurück und heiratete den Liesborner Landwirt Paul Diers. 1986 wurde sie zur Kreisvorsitzenden des Landfrauenverbandes Warendorf gewählt. Mit ihr rückten nun immer mehr sozial- und gesellschaftspolitische Themen bei den Veranstaltungen in den Vordergrund. So setzte sie sich u.a. für die Ausbildung der Landfrauen zu Familienpflegehelferinnen ein. Endlose Diskussionen auf Orts- und Kreisebene wurden im Verband zu dem neuen Gesetzentwurf zur eigenständigen sozialen Absicherung der Bäuerinnen geführt. Im Januar 1995 wurde dann die Agrarsozialreform wirksam. Nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten pflegte Hedwig Diers sofort besondere Kontakte mit den Landfrauen in Brandenburg, und zwar in den Orten Wagenitz und Luckau. Mit großer ideeller und finanzieller Unterstützung aller Mitglieder gründete sie 1992 den ersten Landfrauenverband im Kreis Nauen.
Neben ihrem Einsatz im Verband machte sie sich als Gründerin des Liesborner Heimatvereins für Brauchtumspflege und für traditionelle Handarbeiten als besondere Volkskunst stark. Die vier Handarbeitsbücher, die sie selbst herausgab, und mehrere Ausstellungen zeigen die Schönheit und Vielfalt alter und neuer Stickereien. Für ihre Verdienste wurde sie 1991 zum Ehrenmitglied des Heimatvereins in Liesborn ernannt. Ihr textiler Nachlass wird im Museum Abteil Liesborn verwahrt.
Auf Vorschlag der Landwirtschaftskammer wurde Hedwig Diers über gerichtliche Verfahren in Landwirtschaftssachen seit 1985 als ehrenamtliche Richterin beim Amtsgericht Beckum und von 1989 bis 1993 beim Landgericht Münster berufen.
In Anerkennung ihres ehrenamtlichen Einsatzes wurde ihr 1994 die Schorlemer Plakette des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes verliehen. Gleichzeitig wurde sie zur Ehrenvorsitzenden des Kreislandfrauenverbandes ernannt.