Im Mittelpunkt des französischen Films „Saint Omer“ (2022) von Alice Diop steht die junge Doktorandin Laurence Coly aus dem Senegal, die ihr Baby ins Meer legt, das Kind ertrinkt, Coly wird vor Gericht gestellt. Eine andere Frau aus dem Senegal, die Pariser Professorin Rama, verfolgt den Prozess in der nordfranzösischen Stadt Saint Omer, in dem alles immer uneindeutiger wird.
Die Regisseurin, die für ihre Dokumentarfilme bekannt ist, nimmt auch hier ein tatsächliches Geschehen unter die Lupe und verwandelt es in ein spannendes Filmdrama um Wahrheit, Mutterschaft und Ausgrenzung und die Brüche weiblicher Biographien.

Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 6 €
Kartenreservierung www.cinemahlen.de

Mit der Komödie „Wunderschön“ (2022) nimmt die Regisseurin Karoline Herfurth die ewige Unzufriedenheit mit dem Aussehen – vor allem von Frauen – in den Blick. Der ideale Körper ist – zwar nicht im Alltag, aber in den Medien – omnipräsent. Am Selbstoptimierungswahn kommt fast keine vorbei. Permanent wird frau mit dem idealen Körper konfrontiert. Herfurth zeigt einen Episodenfilm, in dem sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen Martina Gedeck, Nora Tschirner und Emilia Schüle verschiedene „Problemzonen“ oft auch augenzwinkernd in den Blick nimmt.
„Eine Wohlfühl-Komödie, die das Thema ernst nimmt, ohne zu belehren“ (SWR 2)

Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 6 €
Kartenreservierung www.cinemahlen.de

Visuelle präsentiert: „Wunderschön“ von Karoline Herfurth
Ein komödiantischer Episodenfilm mit Martina Gedeck, Nora Tschirner und Emilia Schüle. Im Fokus: die ewige Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen… Jetzt im CinemAhlen!
Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 6 € | Kartenreservierung und mehr zum Film

Die Frankfurter-Frauen-Reise
Die Jahresfahrt von kulturelle auf den Spuren von berühmten, vergessenen und auch unbekannten Frauen geht 2023 nach Frankfurt am Main.
Anmeldung und mehr Information kulturelle@online.de

Visuelle präsentiert: „She Said – Macht der Wahrheit“ von Maria Schrader
Ein spannender Recherche-Film über die Journalistinnen der New York Times, Jodi Kantor und Megan Twohey, die den Machtmissbrauch im Filmgeschäft um Harvey Weinstein aufdeckten. Jetzt im CinemAhlen!
Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 6 € | Kartenreservierung und mehr zum Film

Das Filmdrama (2022) von Maria Schrader erzählt, wie zwei Journalistinnen der New York Times, Jodi Kantor (Zoe Kazan) und Megan Twohey (Carey Mulligan), 2017 den weitreichenden Machtmissbrauch gegenüber Frauen im amerikanischen Filmgeschäft aufdecken. Es geht um den Skandal um Harvey Weinstein, der die Me Too-Bewegung ins Rollen brachte und einen Bestseller schuf. Der Film erzählt zum Glück aber nicht die Geschichte des Filmmoguls, sondern die engagierte monatelange Recherche der beiden Journalistinnen. Es ist in weiten Teilen ein klassischer Journalistenfilm, der sich einreiht zwischen Werke wie „Die Unbestechlichen“ oder „Spotlight“, aber diesmal stehen im Mittelpunkt Frauen mit ihrem Alltag und ihren Empfindungen. Obwohl der Ausgang bekannt ist, bleibt die Handlung bis zum Schluss spannend.

Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 6 €
Kartenreservierung www.cinemahlen.de

„Gegen den Strom“ ist eine pfiffige Umweltkomödie von Benedikt Erlingsson. Hauptfigur ist die 50jährige Hella, die als brave Leiterin eines Laienchors und  militante Umweltaktivistin ein rasantes Doppelleben führt und auf ihrer grünen Insel Island in einen globalen Krieg für den Umweltschutz zieht. Trotz der ernsten Botschaft ist dieser Ökothriller oft surreal und komisch – einfach sehr unterhaltsam.

Beginn: 19.30 Uhr | Eintritt: 6 €
Kartenreservierung www.cinemahlen.de

Führung im Kunstmuseum Ahlen „Brisante Träume – Die Kunst der Weltausstellung“
Beginn 16.30 Uhr
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Marta Herford – mehr auf www.kunstmueum-ahlen.de
Anmeldung kulturelle@online.de

Roswindis von Liesborn, Äbtissin und Heilige, ist die älteste der 63 Frauen, die in diesem Lesebuch vorgestellt werden. Sie alle leb(t)en zumindest zeitweilig im Gebiet des heutigen Kreises Warendorf. Ihre Lebensgeschichten spiegeln viele Facetten der mehr als tausendjährigen Geschichte dieser ländlichen Region. „Im Garten von Roswindis“ begegnet man Fremden und Bekannten, Freundinnen und Nachbarinnen, geächteten und verstoßenen, berühmten und erfolgreichen, besonderen und verehrten Frauen.

160 Seiten, Hardcover
ISBN 978-3-87023-325-9
Ardey Verlag
13,90 €

Silke Rehberg lässt im Gespräch schnell deutlich werden, dass zu Inspiration, Vorstellungsvermögen und technischer Fertigkeit noch deutlich andere Tugenden hinzukommen müssen, um aus einem begabten Menschen einen Künstler werden zu lassen: So sei ihr Vater ein „Tüftler“, der ihr auch heute noch oft bei der Lösung technischer Probleme hilft. Die Suche nach dem richtigen Material – was wofür verwendbar ist – die Anwendbarkeit oder der Umbau von technischem Gerät – das sind Fragen, die für die Künstlerin von großer Bedeutung sind.

Die Suche nach einem bestimmten Typ „Mann“, der ihrem (Vor-)Bild für den Christus des Kreuzwegs für die Kirche St. Teresia in Münster entspricht, führte sie erst in die Theater der Region und schließlich bis nach Wien – wo sie mit einem Fotografen Fotostudien des Schauspielers Karl Markovics anfertigte – beeindruckt davon, dass der Befehl „Jetzt stirb!“ ausreichte, um den aus dem Film Die Fälscher bekannten Schauspieler in eine entsprechende Pose verfallen zu lassen. Nun blickt der Besucher in der Werkstatt hinter dem Haus und im Atelier auf viele Fotos, Skizzen, Büsten und Köpfe eines eindrucksvoll mit der Mimik von Markovics leidenden Christus – jedes Motiv wird schließlich mehrfach gebrannt. Die durch den Brand entstehenden Veränderungen – vor allem in der farbigen Fassung – führen dazu, dass von den zwei bis drei Güssen eines Motivs nur einer der „Richtige“ ist. Deutlich wird: Die Technik des Gipsgusses ist harte körperliche Arbeit, und ohne ein hohes Quantum an Hartnäckigkeit wären die Ergebnisse, die Silke Rehberg zu Beginn jedes Projekts vor ihrem inneren Auge hat, nicht zu erzielen.
Dazu braucht es Ruhe und Kraft, die die in Ahlen geborene, heute bei Sendenhorst auf einem Bauernhof wohnende Bildhauerin in ihrem – frei von ihr nach Thomas Manns „Herr und Hund“ beschriebenen – Idyll komprimiert: Mit ihrer Familie und einer Schar von Drinnen- und Draußenkatzen wohnt sie in einem verwinkelten Fachwerkhaus – ihre Werkstatt befindet sich direkt dahinter. Der Einrichtung merkt man persönliche Sammelleidenschaft an – und viel Unkonventionalität und Humor.

Auch der findet sich in ihren Arbeiten: Die Meerschweinchen –Tondi an einem Münsteraner Uni-Gebäude frei nach della Robbia sind Portraits – wenn sich auch die in Münster entdeckte Meerschweinchenart „Galea monasteriensis“ nicht darunter befindet. Mit einem Augenzwinkern, aber ernst gemeint – das ist oft eine der Botschaften ihrer in weichen, erdigen Farben gehaltenen Kunstwerke. Und diese sind gleichzeitig eines von Silke Rehbergs „Kennzeichen“, denn diese Farben finden sich sowohl in der farbigen Fassung ihrer Tonplastiken als auch in den Illustrationen der von ihr gestalteten Schulbibel.

Ihr thematisches Spektrum ist weit; ihr technisches Spektrum ebenfalls: Zur Verleihung des Rubenspreises der Stadt Siegen im Jahre 1999 an die Meisterschülerin von Timm Ulrichs heißt es: „Mit Silke Rehberg hat die Jury eine Künstlerin geehrt, die bereits ein vielschichtiges Werk vorweisen kann. In ihren Arbeiten verbindet sie die Wirklichkeiten der menschlichen Erfahrung mit der Wirklichkeit künstlerischer Form.“